Auf einem Streifzug durch Arona ist die Kolossalstatue von San Carlo Borromeo nicht zu übersehen. Der Sancarlone – so der Beiname dieses Kunstwerks – ist ein zum Andenken an San Carlo Borromeo errichtetes Kunstwerk.
Samt Sockel und Statue ist das Monument insgesamt 35 Meter hoch
Der Koloss thront auf einem Hügel
Der aus Kupfer- und Bronzeplatten erbaute Koloss thront auf einem Hügel, der sich etwas außerhalb der Stadt befindet. Das Zentrum Aronas lassen Sie hinter sich.
Denn hier ist der Sancarlone an der Straße zu Hause, die zum Alto Vergante führt. Diese exponierte Lage wurde mit Bedacht gewählt. Denn dadurch zieht die Statue vom Lago Maggiore und den Lombardischen Ufern Rancos sowie Angeras die Blicke auf sich. Hier ragt der Sancarlone ganze 23,40 Meter in die Höhe. Das Podest, auf dem die Kolossalstatue aufgebaut ist, ist außerdem ganze 11,70 Meter hoch.
Die Baugeschichte des San Carlo Borromeo
Die Künstler orientierten sich dabei am Vorbild des Cerano
Schon Ende des 17. Jahrhunderts widmeten sich zwei Künstler namens Siro Zanelli und Bernardo Falconi der Erbauung dieses Kunstwerks. Die Künstler orientierten sich dabei am Vorbild des Cerano, um San Carlo Borromeo an dieser Stelle ein Denkmal zu setzen. Doch die Idee zur Erbauung des Denkmals fasste San Carlos Cousin Cardinale Federico Borromeo schon im Jahre 1610. Der Protagonist aus den Erzählungen der Promessi Sposi von dem Autor da Manzoni verehrte den Heiligen Bischof. Deshalb war es für dessen Nachfolger reine Herzenssache, genau dieser Persönlichkeit eine Statue und einen Heiligen Berg zu widmen.
Eine Inspiration für die New Yorker Freiheitsstatue
Vorbilder der Statue
Dass der Koloss von San Carlo Borromeo heute in einem Atemzug mit der Freiheitsstatue aus New York genannt wird, würde die Erbauer des Sancarlone gewiss erfreuen. Denn rund zwei Jahrhunderte nach der feierlichen Eröffnung der Kolossalsatue in Arona entwarf Frédéric Auguste Bartholdi dieses US-amerikanische Symbol. Auch dessen Erbauer, Gustave Eiffel, ist als Konstrukteur des Eiffelturms alles andere als unbekannt.
Der Bauherr – so heißt es heute – wurde bei der Erschaffung der Freiheitsstatue von zwei Bauwerken inspiriert. Und eines dieser architektonischen Vorbilder ist der Koloss von San Carlo Borromeo. Das andere Vorbild ist ebenfalls kein Unbekannter – der sagenumwobene Koloss von Rhodos.
Die Innenräume erkunden und den Blick auf den See genießen
Ein Aufstieg ist nur in Schichten möglich
Ein Besuch des Sancarlone lohnt sich. Beispielsweise haben Besucher vor Ort die Gelegenheit, die Innenräume der Statue in Augenschein zu nehmen. Im Inneren befinden sich zwei Treppen, über die jeweils bis zu sechs Besucher alle Bereiche des Kopfes erreichen können. Deshalb sollten sich Urlauber jedoch vor Augen führen, dass ein Aufstieg nur in Schichten möglich ist. Dann darf ein Besucher nach dem anderen die Treppe hinaufsteigen und den Blick aus den einzelnen Fenstern genießen.
Doch von innen lässt sich nur erahnen, dass sich die Besucher bei diesen Ausblicken gerade an der Nase, den Augen oder Ohren des Sancarlone befinden. Die Aussicht, die Reisende von der Statue aus auf die umliegende Region genießen, zaubert den Besuchern gewiss noch Jahre später ein Lächeln aufs Gesicht.
Ein monumentales Vermächtnis
Schon mit 22 Jahren wurde der Heilige zum Kardinal und Bischof
Die Statue erinnert an den Heiligen Karl Borromäus, der im Oktober 1538 im Schloss von Arona zur Welt kam. Schon mit 22 Jahren wurde der Heilige zum Kardinal und Bischof sowie im Jahre 1565 zum Erzbischof von Mailand ernannt. Der Heilige Carlo nutzte seine Position, um in düsteren Zeiten wie der Pest oder Hungersnot geistigen und materiellen Beistand zu bieten. Nach dessen Tod im Jahre 1584 wurde San Carlo Borromeo 1602 seliggesprochen und acht Jahre später sogar heiliggesprochen.
Bauliche Details mit besonderer Funktion
Eine weitere Statue
Hätten Sie's gewusst? Es gibt sogar noch eine weitere Statue, die dem Heiligen Carlo gewidmet ist. Auf der anderen Seite des Lago Maggiore zieht der Carlone die Blicke auf sich. Dieser Kolossstatue begegnen Reisende, die der Due Cossani im Ortsteil Dumenza bis nach Curiglia folgen. Eine besondere Bewandtnis hat außerdem der segnende rechte Arm des Sancarlone in Arona.
Dieser Arm basiert auf einer halbelastischen Metallstruktur, die in ihrer Position vor starken Winden schützen soll. Diese Winde wehen überwiegend zur kalten Jahreszeit. Natürlich bleibt es jedem Besucher selbst überlassen, sich davon zu überzeugen, ob der Sancarlone diesen Zweck auch erfüllt.