Das in Orselina gelegene Gotteshaus Madonna del Sasso ist die bedeutungsträchtigste Wallfahrtskirche am Lago Maggiore und in der gesamten italienischen Schweiz. Seit vielen Jahrhunderten pilgern Gläubige zu der Erhebung, auf der laut Überlieferungen im Jahr 1480 die Jungfrau Maria erschienen ist. Zwei Wege führen zu dem Anstieg. Der Kreuzweg ist relativ steil angelegt. Die zweite Option ist ein durch das wilde Tal verlaufender Weg, an dessen Rand sich weitere Kapellen befinden. Wer sich die Eroberungstour auf Schusters Rappen ersparen möchte, kann den Berg per Drahtseilbahn von Locarno aus erobern. In der Wallfahrtskirche Madonna del Sasso erwartet Sie ein atemberaubendes Ensemble an Kunstwerken, das Fresken, Stuckaturen, Ex Voto sowie Bilder des Ciseri und Bramantino einschließt.
Die Madonna del Sasso besticht durch ihre Vielfalt
Heute erstrahlt das Sanktuarium im neuen Glanz
Es ist erst wenige Jahre her, als die Restaurierungsarbeiten der Wallfahrtskirche im Jahr 2013 vollständig abgeschlossen wurden. Wer den Wallfahrtsort schon einmal besucht hat, wird die Veränderungen nach einem erneuten Besuch schnell bemerken. Statten Sie dem Wallfahrtsort zum ersten Mal einen Besuch ab, werden Sie gewiss vom ersten Moment an von der Magie dieses Ortes in den Bann gezogen. Neben der bewegten Geschichte und der überwältigenden Lage besticht die Basilika mit ihrem spirituellen und künstlerischen Reichtum. Madonna del Sasso ist der Inbegriff eines eindrucksvollen architektonischen Komplexes, der unterschiedliche religiöse Stätten einschließt. Von der Basilika und dem auf einem Felsen thronenden Franziskanerkloster über die Verkündungskirche bis hin zum Kreuzweg und anderweitigen Kapellen: dieser Ort besticht durch seine Vielfalt.
Die Geschichte der Wallfahrtskirche
Eine Vision der Heiligen Madonna inspirierte zur Errichtung der Wallfahrtsstätte
Einer Überlieferung zufolge hatte der Bruder Bartolomäus auf dem Hügel im Jahr 1480 eine Begegnung der besonderen Art. Der Gläubige berichtete davon, dass er an diesem Ort eine Vision der Madonna mit dem Kind hatte. Die folgenden Jahrhunderte ließen die Idee zur Errichtung eines Wallfahrtsortes stetig heranreifen. Dennoch war dieses Konzept nicht ganz neu. Insbesondere in diesem Seengebiet waren Wallfahrtsorte bereits weit verbreitet. Somit war der an einem Bußweg verlaufende Komplex von Kirchen und Kapellen – eingebunden in einzigartig schöne Naturlandschaften - geboren.
Attraktionen in der Wallfahrtskirche
Ein Statue der Madonna del Sasso
In den Innenräumen des Gotteshauses finden Sie beispielsweise mehrere kostbare Ex Voto, die Zeugnis über ihre Frömmigkeit ablegen. Weitere Attraktionen wie eine Statue der Madonna del Sasso oder eine Ende des 5. Jahrhunderts erschaffene Holzstatue komplettieren das religiöse Ensemble. Zudem ist der Kirchenraum mit Stickereien, Silberherzen, Ölbildern sowie Malereien gefüllt. Als besonders kostbar gelten die zwei Altartafeln. Auf einem dieser Kunstwerke ist die "Flucht nach Ägypten" aus dem Jahr 1520 von dem Meister Bramantino abgebildet. Die andere Altartafel präsentiert im Sanktuarium das Werk "Grabtragung Christi". Dieses Bildnis wurde etwa um 1870 von Antonio Ciseri in Ronco sopra Ascona erschaffen.Die Innenräume der Kirche sind mit zahlreichen Fresken und Stuckarbeiten dekoriert, die ihre Ausstrahlung nach den Restaurierungsarbeiten wieder erlangt haben. Lassen Sie es nicht nehmen, die Kapelle samt der Nische der Pietà des 15. Jahrhunderts ins Visier zu nehmen.
Der Wandel des Klosters zum Museum
Das Museum wurde im ältesten Bereich des Klosters eingeweiht
Einen historischen Meilenstein erlebte das Haus des Vaters – das Museum Casa del Padre – im September 2016. Zu dieser Zeit wurde das Museum im ältesten Bereich des Klosters eingeweiht. Dieses Areal war zugleich der Ort im Madonna del Sasso, in dem vor vielen Jahrhunderten die ersten vier Mönche des Gotteshauses lebten. Die acht Ausstellungsräume informieren Sie über das Klosterleben, das die Kapuzinerpater an diesem Ort führten. Zugleich werden Sie mit der Historie des Klosters vertraut gemacht, die mit den Pilgerstätten des gesamten Voralpenraums in Verbindung steht. Besonders sehenswert ist die Sammlung des Tessiner Ex Voto, die größtenteils auf das 19. und 20. Jahrhundert zurückgeht. Diese Kollektion inkludiert Glanzpunkte wie die Arbeiten des aus dem Vaggiatal stammenden Maler Giovanni Antonio Vanoni.
Meisterwerke von namhaften Künstlern
Zwei weitere Säle sind beispielsweise einigen Repliken von Kunstwerken wie "Die Grablegung Christi" vorbehalten. Dieses in der Kirche präsentierte Meisterwerk wurde im 19. Jahrhundert von dem Künstler Antonio Ciseri angefertigt. Bis heute hat Ciseri seinen Ruf als einer der herausragendsten Künstler aus dem 19. Jahrhundert untermauert. Ein weiteres Herzstück des Sanktuariums Madonna-del-Sasso ist die Orgel. Das im Jahr 1961 von den Orgelbauern Balbiani, Vegezzi & Bossi erbaute Instrument ist in zwei Gehäuse ist in der Kirche unterteilt.