Eigentlich kann man die Geschichte vom Museo Paesaggio in Verbania überhaupt nicht erzählen, ohne nicht auch den Palazzo Viani Dugnani zu erwähnen. Schließlich ist der historische Wandel beider Bauten eng miteinander verknüpft. Es ist mittlerweile schon einige Jahrhunderte her, als der Palast aus der Via Ruga 44 als Wohnort gutbetuchter Gäste Geschichte schrieb. Insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert nutzten die Schönen und Reichen den Palazzo als Refugium, um unter ihresgleichen zu verweilen. Diese Zeiten hat der barocke Prachtbau mittlerweile hinter sich gelassen. Denn heute ist im Palazzo Viani Dugnani das Museo Paesaggio untergebracht.
Künstlerische und archäologische Ausstellungsstücke
Überwältigende Vielfalt
Das Museo Paesaggio präsentiert sich heute als künstlerisch-archäologische Ausstellung, die jeden einzelnen Museumsbesucher mit ihrer überwältigenden Vielfalt überrascht. Dieses Ziel verfolgte der Kunstkenner Antonio Massari schon Anfang des 20. Jahrhunderts, als er den Meilenstein für das Museum legte. Seine Intention war klar definiert. Er wollte ein Museum erschaffen, in das Besucher in Scharen strömen. Wie schade, dass Massari diesen Erfolg heute nicht mehr genießen kann. Heute ist das im Palazzo Viani Dugnani gelegene Museum ein beliebter Touristenmagnet, der mit jedem Exponat aufs Neue überrascht. Einerseits ziehen Landschaftsbildnisse von Künstlern aus der Region die Blicke magisch an. Andererseits umfasst die Sammlung des Museums inzwischen mehr als 8.000 Skulpturen und Fotografien. Diese Mischung begeistert. Doch das Museo Paesaggio bietet noch wesentlich mehr. Denn mit Fundstücken uralter Grabstätten, Stoffen aus dem 14. Jahrhundert oder beeindruckenden Drucken des Lago Maggiore ist in diesem Museum noch längst nicht Schluss.
Skulpturen, Totenstätten und vieles mehr
Einige Ausstellungsstücke vermitteln eine besondere Botschaft
Einige Räume des Museums sind nur dafür vorgesehen, um Exponate aus verbanischer Erde zur Schau zu stellen, die Archäologen schon vor längerer Zeit mit viel Aufwand freilegten. Vielen Besuchern bleibt der Anblick romanisch-keltischer Totenstätten vermutlich ein Leben lang in Erinnerung. Denn Bilder wie diese kannten die meisten Besucher bislang vermutlich nur aus Büchern. Historiker sind sich sicher, dass diese Totenstätten schon auf das 1. Jahrhundert n. Chr. zurückzuführen sind. Zur damaligen Zeit wurden die Gräber nahe Ornavasso entdeckt. Außerdem präsentiert die Ausstellung eine riesige Skulpturenabteilung, die die Betreiber des Museums in erster Linie der Initiative des russischen Bildhauers Paul Troubetzkoy zu verdanken haben. Zahlreiche der im Museum Paesaggio ausgestellten Exponate tragen die Handschrift dieses Künstlers, der die Skulpturen aus Kreide, Bronze, Wachs, Ton und Marmor anfertigte. Einige Ausstellungsstücke wie das Scapigliato von Pallanza - ein Werk von D'Annunzio von Bugatti – vermitteln eine besondere Botschaft. Diese Ausstellungsstücke möchten die Schönheit der Lago Maggiore-Region thematisieren und Besucher außerdem auf das Thema "Naturschutz" aufmerksam machen.
Heute ist das Museum in mehreren Häusern Verbanias untergebracht
Die Uferstraße Pallanzas ist von zwei weiteren Meisterwerken gesäumt
Über die Grenzen des Palazzos hinaus streckt das Museo Paesaggio in Verbania ebenfalls seine Fühler aus. Die Uferstraße Pallanzas ist von zwei weiteren Meisterwerken gesäumt, die beide dem Museo del Paesaggio angehören. Eines dieser Exponate ist das Monument "ai Caduti". Dieses und ein weiteres Kunstwerk begeistern Besucher. Da die Kapazitäten des Palazzo Viani Dugnani weitgehend erschöpft sind, sind weitere Teilbereiche des Museums außerdem im Palazzo Biumi-Innocenti sowie in der Casa Ceretti untergebracht. In diesen Häusern kommen alle Besucher auf ihre Kosten, die vielfältige Kunstwerke und Funde in Augenschein nehmen möchten, an deren Konzeption und Entstehung verschiedene Künstler der Lombardei sowie aus dem Piemont im 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich beteiligt gewesen sind. Der im Palazzo Biumi-Innocenti untergebrachte Museumsbereich stellt eine beeindruckende Auswahl an Votivbildern aus, die Eugenio Cefis als Schenkung einst an das Museum übergab: soweit zur aufregenden Entdeckungsreise durch die Welt des Museo Paesaggio aus Verbania.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Abgesehen von den verlängerten Tagen im August sind die Öffnungszeiten in beiden Einrichtungen identisch
Möchten Sie den Museumsbereich im Pallazo Viani Dugnani in Augenschein nehmen, stehen Ihnen die Tore des Museums von April bis Oktober von Dienstag bis Sonntag ab 10 bis 12 Uhr sowie 15.30 bis 18.30 Uhr offen. Zur Hauptsaison im August ist das Museum an einigen Tagen sogar bis 22 Uhr geöffnet. Für einen Besuch im Pallazo Viani Dugnani müssen Sie mit einem Eintrittsgeld von 3 bis 5 Euro pro Person rechnen. Im Museumsareal im Palazzo Biumi-Innocenti ist der Eintritt hingegen kostenfrei. Abgesehen von den verlängerten Tagen im August sind die Öffnungszeiten in beiden Einrichtungen identisch.