Rocca Borromea di Arona – gestern und heute


Die Rocca Borromea di Arona wurde um 1.000 n. Chr. von den Langobarden errichtet. Genau diese Burg bestimmt das Panorama Aronas heute maßgeblich mit.

Rocca Borromea di Arona

Die Überreste der Rocca Borromea di Arona

Die exponierte Lage der Rocca Borromea di Arona ist kein Zufall

Wichtiger Kontrollpunkt der Region

In strategisch günstiger Lage auf einer Anhöhe gelegen, thront die Rocca di Arona über dem Lago Maggiore. Natürlich ist die exponierte Lage der Burg alles andere als zufällig gewählt. Denn hier konnte die Festung über Jahrhunderte hinweg am besten der ihr zugedachten Verteidigungsfunktion gerecht werden. Vis-a-vis zur gegenüberliegenden Zwillingsburg Rocca di Angera schrieb die Burg als einer der wichtigsten Kontrollpunkte der Region Geschichte. Deshalb ist die Rocca Borromea di Angera auch heute noch besonders sehenswert.

Die bewegte Geschichte der Rocca von Arona

Die Burg wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrmals ihre Besitzer

Die ursprünglich als Verteidigungsanlage errichtete Burg wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrmals ihre Besitzer. Zuerst befand sich das Kastell über einen längeren Zeitraum im erzbischöflichen Besitz. Später fanden Bischöfe aus Mailand in der Rocca einen sicheren Zufluchtsort, um der Stadt zu entfliehen. Schicksalsjahre erlebte die Burg durch das Geschlecht der Della Torre, die das Bauwerk nahezu komplett zerstörten. Doch kurze Zeit später erwarben die Visconti die Burg im Jahre 1227, um die Festung Schritt für Schritt wieder aufzubauen. Danach dauerte es noch einmal rund 200 Jahre, bis Filippo Maria Visconti die gesamte Burg zusammen mit der Rocca als Lehen an Vitaliano Borromeo weiterreichte.

In dieser Burg erblickte der Heilige Carlo Borromeo das Licht der Welt

Im Besitz der Familie Borromeo verweilte die Rocca di Arona dann über vier Jahrhunderte. In dieser Zeit ereigneten sich in dem Kastell geschichtsträchtige Momente. Eines der einschneidensten und wichtigsten Ereignisse war ganz gewiss die Geburt des zukünftigen Kardinals und Heiligen Carlo Borromeo. In der "Camera dei tre Laghi" erblickte der Heilige in der Rocca im Oktober 1538 das Licht der Welt. Allerdings waren es nicht nur erfreuliche Momente wie diese, welche die Rocca Borromeo di Arona im Laufe der Jahrhunderte durchlebte.

Im Jahre 1800 wendete sich das Blatt des mächtigen Prachtbaus zum Tragischen. Das Heer Napoleon fühlte sich als Sieger aus der Schlacht von Marengo gestärkt. Das Heer machte sogar mehrere Festungen dem Boden gleich, die zu dieser Zeit von Österreichern besetzt gewesen waren. Eines dieser Kastelle war die Rocca di Arona.

Durch tragische Momente wurde ein Großteil der Burg zerstört

Seit diesem schicksalshaften Moment lässt sich nur noch erahnen, von welcher Größe und Imposanz die Burg zu ihren Glanzzeiten zeugen musste. Heute erblicken Besucher nur noch die traurigen Überreste eines Kastells, die den Namen Torrioni Circolari tragen. Diese Überbleibsel der einst prunkvollen Burg sind über Mauern miteinander verbunden. Dass diese Überreste heute noch stehen, grenzt schon beinahe an ein Wunder. Schließlich überlebte dieser Teil der Burg mehrere Schlachten aus dem Mittelalter und die Angriffe des Napoleonischen Heeres.

Wer einen Blick ins historische Archiv der Familie Borromeo wirft, wird dort ebenfalls Dokumente über ein Projekt finden, das ein ziemlich genaues Bild über die einstige Gartenanlage der Festung widergibt. Diese Gärten, so belegen es die historischen Zeugnisse, erstreckten sich einst zwischen dem Haupttor "Porta Principale" und dem Turm der Unschuldigen, dem "Torre degli Innocenti". Vermutlich waren die Gärten in vier Terrassen angelegt, die über doppelte Treppenreihen miteinander verbunden gewesen sind. Außerdem gehen Historiker davon aus, dass über diesen Terrassen ein Tempel im barocken Baustil thronte. Zudem lassen die Dokumente darauf schließen, dass die einstigen Besitzer außerhalb der Schutzmauer sogar eine künstliche Grotte anlegen wollten. Doch aufgrund zu hoher Kosten für militärische Zwecke konnten die Erbauer der Rocca di Arona dieses Projekt nie verwirklichen.

Aufschlussreich und erholsam: ein Spaziergang durch den Park

Für die Öffentlichkeit leider nicht mehr zugänglich

Ein Wermutstropfen ist für viele Besucher ganz gewiss, dass die Rocca Borromea di Arona selbst für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich ist. Allerdings haben Besucher die Möglichkeit, nach Belieben durch den öffentlichen Park zu spazieren und dessen liebevoll angelegte Naturlandschaften zu bewundern. Diese Grünanlage ist das ideale Ziel für alle Ausflügler, die durch ruhige Alleen flanieren oder auf einer der einladenden Gartenbänke ihre Seele baumeln lassen möchten.

Auge in Auge zur umliegenden weiten Naturterrasse können alle Gäste des Gartens die fantastische Panoramasicht auf den Lago Maggiore genießen oder Sehenswürdigkeiten wie den Glockenturm der SS. Martiri Kirche aus weiter Ferne in Augenschein nehmen. Allerdings ist es wichtig, sich an den Öffnungszeiten zu orientieren. Schließlich ist die Gartenanlage nur zu bestimmten Zeiten geöffnet. An den meisten Wochentagen stehen die Pforten dieses mitreißenden Fleckchens Erde von 10 bis 19 Uhr offen. An Freitagen und Samstagen verlängern sich die Öffnungszeiten bis auf die späten Abendstunden. Außerdem befinden sich in dem Garten ein Kinderspielplatz sowie ein Restaurant-Café, in denen die jüngsten Besucher nach Belieben toben oder sich alle Besucher einen kleinen Snack gönnen dürfen.

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