Museo Comunale d'Arte Moderna


Das Museo Comunale d'Arte Moderna in Ascona ist ein Gemeindemuseum für moderne Kunst. In dieser Einrichtung sind Werke von Avantgarde-Künstlern ausgestellt, die in der Vergangenheit vor dem Großen Krieg aus dem Norden geflüchtet sind und in Ascona Asyl suchten. An diese bewegte Zeit und deren Schicksal erinnert das auf dem Monte Verità gelegene Museum, das mittlerweile an zwei Adressen vertreten ist.

Die Geschichte des Museo Comunale d'Arte Moderna

Die Initiative ging von Künstlern aus Ascona aus

Es ist in Ascona ansässigen Künstlern und deren Bekannten zu verdanken, dass das Gemeindemuseum für moderne Kunst in den 1920er Jahren in Ascona ins Leben gerufen werden konnte. Von Beginn an brillierte das Museum mit einer beeindruckenden Sammlung international anerkannter Meisterwerke, die die moderne Kunst des halben europäischen Kontinents abbilden. Die Liste der Künstler, deren Werke von Beginn an in der Kunstsammlung der Gemeinde Ascona ausgestellt wurden, ist lang. Unter den Arbeiten befinden sich Werke von kreativen Freigeistern wie den deutschen Künstlern Otto Niemeyer-Holstein und Hans Richter, Engländern wie Gordon Mallet McCouch oder Schweizer Künstlern wie Paul Klee und Ignaz Epper. Diese und weitere bekannte Namen haben in der Kunstsammlung ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt.

Die Entwicklung des Museums im 20. Jahrhundert

In der Mitte der 1990er Jahre erwarb die Gemeinde Ascona den Fonds Carl Weidemeyer. Nachdem sich der deutsche Maler und Architekt schon in den 1920er Jahren in der Region am Lago Maggiore niederließ, rief der Künstler eine neue Form rationeller Architektur ins Leben. Eine der wichtigsten Arbeiten Weidemeyers ist das Teatro San Materno, das sich vis-a-vis zum Zweitsitz des Gemeindemuseums befindet. Bis heute lockt das Theater seine Besucher mit einem umfassenden Programm an.

Das Museum Heute

Die Stiftung Marianne Werefkin ist ein Segen für das Museo Comunale d'Arte Moderna

Heute macht sich das Museo Comunale d'Arte Moderna jedoch vor allem wegen der Sammlung der Stiftung Marianne Werefkin einen Namen. Die wichtigste Aufgabe dieser Kollektion besteht darin, die Arbeit und Figur der aus Russland stammenden Künstlerin zur Schau zu stellen. Werefkin ist eine der eindrucksvollsten Interpretinnen des deutschen Expressionismus, deren Schicksal sie im Jahr 1918 in den Tessin führte. Diese Sammlung besteht aus 90 Bildern, rund hundert Zeichnungen, etwa 170 Skizzenbüchern sowie einer großen Vielfalt autographischer Dokumente mit literarischen Themen. Somit ist diese Kollektion eine der bedeutungsvollsten Sammlungen als Hommage an die Vertreterin des Expressionismus.

Eine Hommage an die Stiftung Richard und Uli Seewald

Im Museum befindet sich ebenfalls die Stiftung Richard und Uli Seewald, die Arbeiten von Richard Seewald enthält. Seewald war jedoch nicht nur künstlerisch tätig, sondern agierte zugleich als Professor der Akademie in München. Im künstlerischen Gemeindemuseum Asconas werden regelmäßig Ausstellungen durchgeführt, die jedoch nicht nur Werke des eigenen Bestands thematisieren. Zugleich fokussieren diese Ausstellungen andere zeitgenössische Werke von Künstlern oder Strömungen, die das kulturelle Leben Asconas beeinflusst haben. Außerdem ist das Museo Comunale d'Arte-Moderna eine Hommage an die Grafik und Künstler der Moderne, die die Einrichtung als Forschungseinrichtung nutzen möchten.

Der zweite Standort

Das Museo Comunale d'Arte Moderna im Castello San Materno

Schon seit 2014 ist das Museo Comunale d'Arte Moderna ebenfalls im Castello San Materno ansässig. Diese am Ortseingang gelegene Institution beherbergt eine Kollektion der Stiftung Alten. Allerdings ist der Begriff "alt" eher relativ, da die Werke allesamt nordeuropäischen Künstlern aus dem 19. und 20. Jahrhundert entstammen. Einige der durch das Museum geehrten Autoren gehören aus historischer Sicht dem kulturellen Asconeser Kontext an. Die Mitglieder künstlerischer Bewegungen wie dem Impressionismus oder Expressionismus repräsentieren den Übergang zwischen zwei Epochen, die beide der modernen Kunst angehören.

Namhafte Künstler wurden im Gemeindemuseum verewigt

Einige der in dieser Niederlassung des Museum geehrten Künstler sind keine Geringeren als Lovis Corinth oder Max Liebermann – beide sind kreative Köpfe, die einen engen Kontakt zur Kolonie Worpswede pflegten. Weitere Exponate erinnern an große Namen wie Otto Mondersohn, Walter Bertelsmann oder Fritz Overbeck. Ein Großteil dieser Künstler hat nicht nur die Kunstszene Asconas, sondern auch am Monte Verità deutlich bereichert. Für all diese Kunstschaffenden steht der Name der Ausdruckstänzerin Charlotte Bachrach, die eine Ausbildung in Worpswede absolvierte. In dieser Zeit verband sie eine tiefe Freundschaft mit dem Künstler Carl Weidemeyer, der später ihr eigenes Theater in Ascona entwarf – das heute als Teatro San Materno bekannte Theater. An diesem Ort lebte die Künstlerin bis zu ihrem Tod, dem heutigen Sitz der Kollektion Alten.

Aufgabe der Sammlung

Menschen für die Kunst der historischen Avantgarde begeistern

Die Sammlung des Museums hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen für die Kunst der historischen Avantgarde zu begeistern. Dieser Plan soll beispielsweise gelingen, indem künstlerisch wertvolle Arbeiten von deutschen Expressionisten zur Schau gestellt werden. Einige Werke stammen von Meistern wie Max Pechstein, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner oder Erich Henckel – allesamt Vertreter der berühmten "Brücke". Die Arbeiten der zur Gruppe "Blaue Reiter" gehörigen Alexey Jawlenskij und Gabriele Münter werden ebenfalls im Museo Comunale d'Arte-Moderna ausgestellt. Die beiden Künstler entwarfen zusammen mit der Gemeindemuseum-Gründerin Marianne Werefkin die "Esperienze Asconesi". Auch diese Kooperation trug dazu bei, dass Ascona bis heute zu einem Zentrum für die Etablierung moderner Kunst in der Schweiz avanciert ist.

Öffnungszeiten des Museums

Auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet

Die Tore des Museo Comunale d'Arte Moderna stehen Dienstags bis Samstags generell von 10-12 Uhr offen. Im Juli und August öffnet das Gemeindemuseum an diesen Tagen ebenfalls von 16 bis 19 Uhr. Von März bis Juni sowie von September bis Dezember verändern sich die Öffnungszeiten auf 14 bis 17 Uhr. An Sonn- und Feiertagen dürfen Sie dem Museum von 10.30 bis 12.30 Uhr einen Besuch abstatten.

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